geheimnis wald – gespräche mit sam hess

maier_geheimniswald_72„Wenn Du frei sein willst, musst Du Dich einfach nur hinsetzen und ’sein‘. Fertig.“ Für Sam Hess ist es ganz einfach: Wann immer der Kopf brummt, das Herz schmerzt oder immer dann, wenn der innere Ruf zu spüren ist, findet er im Wald Stille und Geborgenheit. Hier, im zeitlosen Reich der Elfen, Devas und Baumgeister, spürt und sieht Sam Hess zauberhafte Kräfte und die perfekte Ordnung der Natur.

Filmemacher und Autor Johann Nepomuk Maier hat den Mystiker und ehemaligen Förster besucht. Zum Dokumentarfilm „Geheimnis Wald“ entstand das gleichnamige, wunderschön gestaltete Buch mit Gesprächen und Erlebnisberichten. Ich war vom ersten Satz an gebannt und habe das Buch erst weggelegt, nachdem ich die letzte Seite gelesen hatte.

Der Untertitel „Im Reich der Naturgeister“ mag für manche fantastisch klingen, doch wer Sam Hess erlebt hat, weiß, dass er alles andere ist, als ein „esoterischer Spinner“, im Gegenteil: Mit wachem und klarem Verstand erforscht und erkennt er die Gesetze der Natur und vor allem, wie sehr wir Menschen – oft aus Unwissenheit – dieses fein ausbalancierte Gleichgewicht stören.

Und ja, der Wald ist mehr, als eine Ansammlung von Bäumen, Sträuchern, Blumen und Tieren. Wer mag, geht mit dem hellsichtigen Schweizer Sam Hess und Nepomuk Maier auf Spurensuche in unbekannte Sphären, jenseits der real Greifbaren: „Ich verspreche Ihnen, wenn Sie ausprobieren, was Sam Hess aufzeigt, wird Ihre Welt nicht mehr dieselbe sein“, wagt Nepomuk Maier zu behaupten.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Walderfarhungen lebensverändernd wirken. Der morgendliche Blick auf tiefgrüne Kronen und Wipfel, der erdige Geruch, Sonnenstrahlen die durchs Blätterdach scheinen, das Geräusch von Laub im Wind berühren meine Seele im Innersten. „Wir brauchen die Natur zum Überleben – sie kommt gut ohne uns aus“, bringt Sam Hess die Sache pragmatisch auf den Punkt.

Warum er beim Buch mitgewirkt hat? „Für mich ist wichtig, dass die Menschen wieder zur Natur zurückfinden, zu ihren eigenen Wurzeln. Dass sie merken, dass die ganze Technik sie nur krank macht und sie vom Weg abbringt. Und dass man nur glücklich leben kann, wenn man ganz präsent und bei sich ist. Das bringt einem die innere Zufriedenheit zurück, nach der der Mensch ständig sucht.“

Eigentlich ist damit alles gesagt. Für alle, bei denen jetzt Fragen offen bleiben, ist dieses Buch gedacht. Und für alle, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, die Mystik des Lebens wieder zu entdecken. Wie kann ich Stress und Druck abbauen, das Gedankenkarussell anhalten, das eigene Leben aufräumen, natürliche Zusammenhänge wieder erkennen und Freiheit spüren?

„Wir müssen begreifen, dass alles Schwingung ist. Und diese Schwingungen kommunzieren miteinander. Da kannst Du Dich mehr oder weniger hineinbegeben und dann hast Du selbst diese Energie“, erklärt Sam Hess. Und wir kennen es im Grunde alle: Wir „riechen die dicke Luft“ im Zimmer, wenn sich jemand streitet, wir blühen auf, wenn die Sonne scheint und wir reagieren auf verschiedenste musikalische Einflüsse.

Warum sollte es in der Natur anders sein? Egal, ob mit dem Bus oder mit dem Auto: Wenn ich aus der nächsten Stadt heimfahre, gibt es bergauf eine magische Grenze, wo die Häuserreihen von Obstbaumwiesen abgelöst werden und die Straße schließlich durch dichten Wald führt. Und jedesmal spüre ich an dieser Stelle, wie sich mein Körper entspannt und ich plötzlich automatisch anfange zu lächeln.

Solche Momente sind es, die mich faszinieren. Und wegen denen ich immer wieder in den Wald gehe. Und immer mehr über dieses „innere Geheimnis“ erfahren möchte. Das geht zum Beispiel in einem Waldseminar mit Sam Hess in seiner Heimat Luzern. Aber auch ganz alleine. Im noch so kleinen Wald vor der Haustüre.

„Wenn Du hier auf der Erde lebst, siehst Du normalerweise nur, dass im Garten etwas blüht und hier und dort etwas wächst. Und das erscheint Dir völlig normal. Aber dass dahinter eine riesige Hierarchie von Wesen steckt, daran denkt man gar nicht“, sagt Sam Hess. „Das Gras wächst also einfach, und die Bäume wachsen, die Früchte, alles kommt scheinbar von selbst. Dabei steckt da eine uralte Weisheit dahinter.

Alles Lebendige ist beseelt. Die Naturwesen sind immer hier, die sind auf der Erde zuhause, solange es irgendwo Pflanzen oder Wassser gibt. Du hast in einem Baum einen Baumgeist. Und dieser Baumgeist ist für die Pflanze, für den Baum zuständig. Dann gibt es noch Wesen, die im Boden arbeiten, natürlich die Luftwesen und viele andere.

Wir sind ja Schwingung und haben eine gewisse Frequenz. Und diese Frequenz kannst Du anpassen an die Frequenz dieser Naturgeisterwelt.“ Einfach zu sagen, ich will diese Geister mal sehen, funktioniert halt nicht, weiß Sam Hess. „Die werden sich Dir nur zeigen, wenn sie erkennen, dass du so weit bist.

Wenn Du offen bist für die Wesen und in der Natur in Ruhe sitzt, erkennst Du plötzlich Gesichter oder irgendwelche Formen, die Du aus dem Alltag kennst. Die Wesen zeigen sich so, vor allem in der Morgenfrühe. Mindestens lassen sie Dich merken, dass sie da sind. Wenn Du ein bisschen feinfühlig bist, dann spürst Du das.“

Schamanen wissen das seit Jahrtausenden, Rudolf Steiner und viele andere Naturkundige haben ihre Erfahrungen mit Naturwesen aufgeschrieben – jeder Mensch ist dazu fähig, nicht sichtbare Dimensionen wahrzunehmen. Auch die Aura galt lange als Fantasie, bis das Ehepaar Kirlian ein Fotoverfahren entwickelte, mit denen man diesen feinstofflichen Energiekörper des Menschen sichtbar machen konnte.

Für die zeitlose Walderfahrung reicht einfach Da-Sein: „Hier im Wald ist alles voller Schwingung. Die Bäume, die Natur kennen keine Zeit, es ist einfach wie es ist. Und jetzt tauchst Du als Mensch in diese Sphäre ein. Unbewusst spürst Du: Es ist ganz anders hier, keine Hektik, kein Stress mehr. Weil in den Bäumen dieses Zeitlose, dieses Einfach-Sein wohnt.

Und wenn Du davon umgeben bist, muss es Dir ja besser gehen, weil Du plötzlich wieder in einer ganz anderen Phase schwingst als in der Stadt, wo es eigentlich keine Naturwesen mehr gibt im großen, vernetzten Stil. Da kannst Du auch nichts mehr spüren, da bist Du völlig auf Dich gestellt.“

Wichtig sei, dass wir heute in der Gesellschaft erkennen, dass wir Fehler gemacht haben, meint Sam Hess: „Das siehst Du zum Beispiel an Allergien in jedweder Form. Es kann ja nicht sein, dass dein Körper die eigene Natur ablehnt, dass Du auf Pollen reagierst, mit denen Dein Körper doch zurechtkommen müsste. Das konnte er ja mal. Aber die Allergien zeigen, dass irgendetwas verändert worden ist.

Jetzt kann Dein Körper gar nicht mehr mit der eigenen Natur kommunzieren, und das ist schrecklich. Der Mensch ist schon so mutiert, dass er das gar nicht mehr begreift. Der Mensch ist heute so, dass er auf die angenehmen Sachen nicht mehr verzichten will. Die ganzen Allergien sind ein wunderbarer Rückschlag der Natur:

Ihr habt die Lebensmittel verändert, jetzt habt Ihr eben einen kaputten Körper. Schlussendlich regeln das die Erde und die Natur selber. Seit Jahrzehnten melden sich die Naturwesen bei den Menschen, nicht nur bei mir. Sie sagen: ‚Ihr habt die Wahl, entweder mit uns oder ohne uns. Und mit uns heißt aber, sich wirklich radikal umstellen.“

Ich bin dabei. Ihr auch?

Johann Nepomuk Maier | Sam Hess „Geheimnis Wald. Im Reich der Naturgeister. Mit dem Förster, Seher und Mystiker Sam Hess auf den Spuren von Feen, Elfen und Devas“, 136 Seiten mit Farbfotos, Klappenbroschur, 18 Euro, Trinity Verlag